Gebäude und Freiräume

Baukultur befasst sich, alle Aspekte und Maßstabsebenen übergreifend, mit unserer gestalteten Umwelt, – mit Siedlungen und Landschaften, mit der Art, wie wir gestaltungsrelevante Entscheidungen treffen, planen, errichten, nutzen und wieder abreißen. Es geht dabei um die Wirkungen, die von gebauten und gestalteten Räumen ausgehen, sowie um die Bedeutung, die wir ihnen zumessen. Ganz wesentlich ist dabei die Qualität einzelner Elemente, von Gebäuden und Freiräumen. 

Volksschule Dornbirn Edlach, Vorarlberg
Architektur: Dietrich | Untertrifaller Architekten

© Kurt Hörbst

Baukultur und Gebäude

Öffentliche und private Bauten sind prägende Elemente unserer Baukultur. Um diese Baukultur anspruchsvoll weiter zu entwickeln gilt es, das architektonische Erbe zu pflegen und durch zeitgenössische Bauten auf ansprechende, nachhaltige Weise zu ergänzen, geeignete Rahmenbedingungen für das Entstehen zeitgenössischer Architektur zu schaffen und diese in hoher ästhetischer und bautechnischer Qualität zu realisieren.

Neue, exzellente Architekturprojekte können dabei am besten unter breiter Beteiligung verschiedener Akteur*innen und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Interessenslagen entwickelt werden. Als taugliches Instrument, den nötigen Einklang zu erreichen, haben sich Planungs- und Gestaltungsbeiräte erwiesen. Architekturwettbewerbe und eine getrennte Vergabe von Planung und Ausführung stellen sicher, dass Fachexpertise und ausgewiesene Gestaltungsqualität umgesetzt werden können. Das ist wichtig, denn nur durch das Schaffen hochwertiger neuer Architektur entstehen Identität und das baukulturelle Erbe der Zukunft.

Baukultur und Freiräume

Gute Baukultur macht qualitativ hochwertigen und quantitativ angemessenen Freiraum verfügbar und sichert die allgemeine Zugänglichkeit und breite Nutzbarkeit für verschiedene Gruppen. So werden Zonen gemeinsamen Aufenthalts geschaffen, in denen sich unterschiedliche Interessen verwirklichen lassen. Im Sinne gelungener Baukultur fördert der öffentliche Raum das gemeinschaftliche Zusammenleben einer diversifizierten Gesellschaft.

Naturnahe Räume abseits klar begrenzter Siedlungsgebiete bilden die Basis für die Ausprägung charakteristischer Landschaften. Der Erhalt dieser Landschaften ist eine baukulturelle Leistung, die Identität stiftet, Erholungsraum bietet, sanften Tourismus ermöglicht und bei entsprechend schonender Nutzung ökologische Nachhaltigkeit fördert. Dem gegenüber wird der öffentliche Raum innerhalb von dicht verbauten Siedlungen vielfältig beansprucht und genutzt – und gewinnt in Verschränkung mit vitalen Erdgeschoßzonen als Ort vermehrten gemeinsamen Aufenthalts sowie als Freizeitbereich an Bedeutung. Hohe Gestaltungsqualität kann dabei helfen, auch auf engem Raum vielfältigen Nutzungsanforderungen zu entsprechen. Es gibt aber ein Mindestmaß an Freiraumbedarf, der nicht unterschritten werden kann, ohne dass es zu Nutzungskonflikten und Raummangel kommt.

 



10.09.2024

Podiumsdiskussion Baukultur im Nationalrat?

Eine Diskussion zu Boden­schutz, Bestands­erhaltung, Baukultur­förderung

Di 10.09.2024, 18:00-20:00
Im Vorfeld der Parlamentswahlen diskutieren Politiker* innen mit Expert*innen zu Boden, Bestand, Baukultur. Diskutieren Sie mit!

Politiker*innen: Lukas Hammer, Grüne; Elke Hanel-Torsch, SPÖ; Johannes Margreiter, Neos; Johannes Schmuckenschlager, ÖVP (angefragt); Philipp Schrangl, FPÖ (angefragt)

Expert*innen: Simon Pories, WWF; Carina Sacher, Allianz für Substanz; Robert Temel, Plattform Baukulturpolitik

Moderation: Franziska Zoidl

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien

 

Folder „Österreich ist schön“

Baukulturpolitische Herausforderungen 2024