Lebensqualität und Klimaschutz

Lebensqualität umfasst unser individuelles körperliches, psychisches und soziales Befinden. Da unsere Umwelt ganz grundlegend durch Gebautes bestimmt wird, ist die Gestaltung dieses Gebauten entscheidend für unsere Lebensqualität. Es geht dabei nicht nur um einzelne Bauwerke wie Wohnhäuser, Bürotürme, Schulgebäude, Industrieanlagen, Straßenräume, etc. sondern auch darum, wo sich diese befinden und wie sie etwa als Siedlung zusammenwirken oder in die Landschaft eingefügt sind. Wesentlich ist dabei nicht nur, wie gut das Gebaute uns aktuell entspricht, sondern auch, ob es nachhaltig und klimagerecht ist und auch an zukünftige Herausforderungen angepasst werden kann.

 

Platz für Erholung am Donauufer

© Anton Rosenberger / donauwirt.at

Baukultur zeigt deutliche Wirkungen auf unsere Umwelt

Zur Sicherstellung  grundlegender ökologischer Systeme und im Sinne einer gelungen Baukultur können Gebäude, Siedlungen und Verkehrssysteme so gestaltet werden, dass sie maßvoll mit Energie  und  Rohstoffen  umgehen. Wie und wo wir neu bauen, umbauen, rückbauen  und sanieren, oder auch bewusst auf das Bauen verzichten ist relevant für den Klimaschutz und trägt dadurch zum Erhalt beziehungsweise zur Etablierung von Lebensqualität in Städte und Dörfern bei.

Fehlen hierzu das Bewusstsein, der Wille, die Innovationskraft oder die Gestaltungsfähigkeit, werden die Klimawandelfolgen immer drastischer und die notwendigen baulich-technischen sowie landschaftspflegerischen Kompensationsmaßnahmen immer aufwendiger. Dabei zeigt der Verlauf der für den Klimawandel ursächlichen  Treibhausgasemissionen, dass Einsparungserfolge die im Gebäudebereich durchwegs gemacht werden, auf Grund von Fehlentwicklungen im Verkehrsbereich überwogen werden. Es geht also um eine baukulturelle Gesamtbetrachtung, die einen starken Fokus auf die Raumordnung, die Flächenwidmung und die Gestaltung von Mobilität legt. 

Baukultur hat großen Einfluss auf unsere Lebensqualität

Was hohe Lebensqualität genau bedeutet, wird von Mensch zu Mensch und zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich wahrgenommen. Zentral ist aber immer, dass unsere Umgebung uns physisch, psychisch und sozial zuträglich sein muss. Das gilt insbesondere auch für die gebaute Umwelt.

Das baukulturelle Grundprinzip, bei der Planung alle Ebenen von der Landschaft über die Gebäude und Freiräume bis zu den Innenräumen zu beachten, ist deshalb auch wesentlich, um hohe Lebensqualität zu erreichen. Die Aufgabenstellungen sind vielfältig und reichen beispielsweise von einer gezielten Gestaltung von Quartiersstrukturen zur räumlichen Integration unterschiedlicher sozialer Gruppen über die freie Zugänglichkeit von öffentlichem Raum und die Bereitstellung leistbaren Wohnraums bis hin zu Detailaspekten der Innenraumgesundheit. Dazu gehört die Verwendung schadstofffreier, ökologisch nachhaltiger Materialien ohne Verwendung von erdölbasierten Stoffen ebenso wie die Gewährleistung hoher Innenraumluftqualität und eine entsprechende Versorgung mit Tageslicht. Neben Aspekten der Wirtschaftlichkeit und der Nachhaltigkeit des Bauens muss es also immer auch darum gehen, durch Gebäude und Freiräume die Lebensqualität ihrer Benützer*innen zu verbessern keinesfalls aber zu verschlechtern.

 



10.09.2024

Podiumsdiskussion Baukultur im Nationalrat?

Eine Diskussion zu Boden­schutz, Bestands­erhaltung, Baukultur­förderung

Di 10.09.2024, 18:00-20:00
Im Vorfeld der Parlamentswahlen diskutieren Politiker* innen mit Expert*innen zu Boden, Bestand, Baukultur. Diskutieren Sie mit!

Politiker*innen: Lukas Hammer, Grüne; Elke Hanel-Torsch, SPÖ; Johannes Margreiter, Neos; Johannes Schmuckenschlager, ÖVP (angefragt); Philipp Schrangl, FPÖ (angefragt)

Expert*innen: Simon Pories, WWF; Carina Sacher, Allianz für Substanz; Robert Temel, Plattform Baukulturpolitik

Moderation: Franziska Zoidl

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien

 

Folder „Österreich ist schön“

Baukulturpolitische Herausforderungen 2024